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Therapeutisches Klettern (TK) kann man in verschiedenen Feldern anwenden


Bei muskuloskelettalen und neurologischen Erkrankungen oder Einschränkungen können an der Kletterwand folgende Aspekte gezielt beübt werden:

  • Kraft und Gelenkstabilität
  • Beweglichkeit
  • Koordination
  • Reich-/ Greif- und Haltefunktion von Arm/Hand
  • Gleichgewicht
  • Schmerzreduktion und Umgang mit Schmerz

Ebenso können kognitive und spielerische Aspekte gut in die Übungen integriert werden.
Das Setting ist hier immer eine künstliche Kletterwand, um die Wandneigung, Griffe und Tritte ideal für die gewünschten Bewegungen und Belastungen wählen und anpassen zu können.

Einige Studien belegen erste vielversprechende Ergebnisse über positive Effekte (z. B. bei unspezifischen Rückenschmerzen, Schulterimpingement, Multipler Sklerose), jedoch ist die Evidenz noch limitiert, auch aufgrund der niedrigen Studienanzahl und -qualität.

Buch zum Thema: Therapeutisches Klettern von D. Lazik im Thieme Verlag.
Bei psychischen Erkrankungen

Klettern gehört zu den ursprünglichsten Bewegungsformen in der Entwicklung des Menschen. Sie ist eine für uns Menschen von Kindesbeinen an vertraute Fortbewegungsform. Über das Klettern können wir zu unserem Ursprung zurückfinden.

Therapeutisches Klettern kann bei folgenden Diagnosen angewendet werden:

  • Depression / Burnout
  • Angst- und Zwangsstörungen
  • AD(H)S
  • Somatoforme Störungen
  • Abhängigkeitserkrankungen
  • Essstörungen

Das Therapeutische Klettern bietet viele Möglichkeiten, Einstellungen und Verhaltensmuster aufzuzeigen und korrigierende Erfahrungen damit zu machen. Die Selbst- und Körperwahrnehmung werden geschult, indem gezielt auf Gedanken, Gefühle, körperliche Signale und Verhaltensweisen geachtet wird. Die Klient:innen erfahren beim Klettern, dass sie bei Anstrengung jederzeit eine Pause machen können und lernen verschiedene Strategien im Umgang mit Angst, Stress und Emotionsregulation. Durch das erfolgreiche Bewältigen eine Route kann Freude erlebt und Selbstwirksamkeit gefördert werden. Für das Therapeutische Klettern bedeutet dies auch, dass Ziele gesetzt werden, die erreichbar sind und somit zu Erfolgserlebnissen führen. Zudem wird gemeinsam reflektiert, wie die eigenen Leistungen gedanklich bewertet werden. Klettern in einer Seilschaft fördert ausserdem das Vertrauen in sich, den eigenen Körper und andere. Es erleichtert die eigenen Komfortzone zu verlassen und neue Möglichkeiten auszuprobieren.

Buch zum Thema: Therapeutisches Klettern - Anwendungsfelder in Psychotherapie und Pädagogik

Weiterbildungen stützen sich ebenfalls auf Sicherheitsstands, die durch eine unserer Fachgruppe erarbeitet worden ist:
- Manual Sicherheit und Sicherung beim Therapeutischen Klettern - lange Version
- Manual Sicherheit und Sicherung beim Therapeutischen Klettern - Kurzversion als Tabelle


Angebot an Fortbildungen in der Schweiz



Formation (4 jours) Escalade Thérapeutique en français
Public cible : ergothérapeutes, physiothérapeutes, maîtres de sport
14-15 septembre et 5-6 octobre 2024 à Villeneuve


Kurs (3 Tage) administrativ unterstützt durch PhysioSwiss und geleitet von Marina Müller und Roseline Bestler (beide im Vorstand des Verbandes Therapeutisches Klettern Schweiz)
Zielpublikum: Physiotherapeut:innen, die im neurologischen, rheumatologisch/orthopädischen, pädiatrischen oder geriatrischen Bereich tätig sind; auch Ergotherapeut:innen und andere Gesundheitsfachpersonen (Sporttherapeut:innen, med. Masseur:innen etc.) können nach Rücksprache teilnehmen.
7.-9. November 2024 in Bern


Kurse organisiert bei SVGS (Schweizerischer Verband für Gesundheitssport & Sporttherapie)
Die Teilnehmer erleben Möglichkeiten zur praktischen Anwendung von Klettertherapie bei
psychischen Erkrankungen (Depression, Burnout, Angst, Zwang &ADHS)
30. September bis 1. Oktober 2024 in Lenzburg

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